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BVTE Newsletter POINT OF VIEW // Dezember 2020 // Ausgabe 02 MODERNE ORALE PRODUKTE /02
 à Der BVTE fordert daher, dass tabakfreie Nikotinbeutel als nikotin- haltige, aber tabakfreie Genussmittel gemäß ihres Risikoprofils spezial- gesetzlich in einem eigenständigen Regelwerk reguliert werden. Sollte das politisch nicht erwünscht sein, könnten sie hilfsweise im Kontext eines erweiterten Tabakerzeugnis- gesetzes behandelt werden.
In Abwesenheit einer produkt- spezifischen Regulierung haben sich die Mitgliedsunternehmen des BVTE zur Gewährleistung eines hohen Verbraucherschutzstan- dards zur Einhaltung freiwilliger Mindeststandards für die Qualität und die Vermarktung von tabak- freien Nikotinbeuteln verpflichtet.
Was bedeutet das konkret?
Die BVTE-Mitgliedsunternehmen betreiben verantwortungsvolle, nicht irreführende Werbung und nehmen
den Verbraucher- und Jugendschutz sehr ernst. In der kommerziellen Kommunikation werden ausschließ- lich erwachsene Konsumenten von nikotinhaltigen Produkten ange- sprochen. Zudem verpflichten sich die Mitgliedsunternehmen auf hohe Standards bei der Qualität der Inhaltsstoffe sowie deren Kennzeich- nung, auf einen Grenzwert für den Nikotingehalt pro Beutel/Einheit und auf die Anbringung eines gesund- heitsbezogenen Warnhinweises.
Mit einem System der freiwilligen Selbstkontrolle werden die Einhal- tung der Standards überwacht und Zuwiderhandlungen sanktioniert.
„Bis zum Inkrafttreten gesetzlicher produktspezifischer Regelungen stellen die Selbstverpflichtungen der Unternehmen ein effektives Instrument zur Gewährleistung eines hohen Verbraucherschutz- niveaus dar“, so Jan Mücke, Haupt- geschäftsführer des BVTE. // red
Die „BVTE-Produkt- und Werbestan- dards für tabakfreie Nikotinbeutel“ sind unter folgendem Link abrufbar:
bvte.de
Zigaretten. Diese Schadstoffreduk- tion sollte sich auch auf das Gefähr- dungspotential auswirken.
Woher kommen diese Fehleinschätzungen?
Es liegt an der uneinheitlichen Kommunikation: Viele Zuständige glauben an eine nikotinfreie Gesell- schaft. Eher realistisch ist es, den Zigarettenkonsum in ungefährlichere Bahnen umzulenken.
Vielen Dank für das Gespräch!
   DIFFERENZIERTE RISIKOKOMMUNIKATION
Harm Reduction
Hierzulande werden immer noch viele Zigaretten geraucht: Die Raucherquote der deutschen Gesamtbevölkerung liegt bei rund 27 Prozent. Gleichzeitig nehmen nur zwei bis fünf Prozent der deutschen Bevölkerung eine professionelle Zigarettenentwöh- nung in Anspruch. Dies liegt auch am mangelnden Angebot, meint Dr. med. Ernest Groman vom Nikotin- Institut in Wien.
Was ist Harm Reduction?
Harm Reduction, also Schadens- minderung, zielt darauf ab, gesund- heitliche Schäden bei Verwendern psychoaktiver Substanzen zu reduzieren. Dies ist beim Nikotin- konsum gut möglich, wo der Scha-
den nicht durch das Nikotin, sondern durch die Rauchinhaltsstoffe der Zigarette entsteht.
Welche Möglichkeiten sehen Sie da?
Nikotinkonsum ist beispielsweise über E-Zigaretten (Verdampfen), Tabakerhitzer (Erhitzen), Snus und tabakfreie Nikotinbeutel (in der Mundhöhle appliziert) möglich.
Was weiß die Bevölkerung darüber?
Die Bevölkerung ist häufig falsch informiert und hält den Konsum der neuen Produkte für ähnlich gefähr- lich wie das Rauchen. Viele der neuen Produkte enthalten bis zu 95 Prozent weniger Schadstoffe als
  










































































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