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BVTE Newsletter POINT OF VIEW // Dezember 2020 // Ausgabe 02 E-ZIGARETTEN /03 E-ZIGARETTEN
Dramatische Wissenslücken
Renommierte Wissenschaftler und Ärzte fordern ein Umdenken beim Umgang mit E­Zigaretten. Diese sind bis zu 95 Prozent weniger schädlich als gerauchter Tabak. Zudem tragen sie erheblich zur Raucherentwöhnung bei.
 In einem Positionspapier fordern renommierte Wissenschaftler und Ärzte deutsche Gesundheitsbehör- den auf, die gesundheitlichen Vor- teile der E-Zigarette öffentlich zu kommunizieren. Dies ist ebenfalls das Fazit der vom Institut für Sucht- forschung (ISFF) der Frankfurt Uni- versity of Applied Sciences veran- stalteten Konferenz „E-Zigarette: Was wir wissen müssen“.
Während der Konferenz wurde erst- mals ein Positionspapier vorgestellt, in dem zahlreiche Wissenschaftler und Ärzte aufzeigen, dass ausge- rechnet starke Raucher zu wenig über die Möglichkeit wissen, mit Hilfe von E-Zigaretten, Tabak- erhitzern und tabakfreien Nikotin- produkten die Risiken des Nikotin- konsums zu senken (siehe auch In- terview auf Seite 2). Dabei beziehen sich die Wissenschaftler auf eine Be- fragung durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die drama- tische Wissenslücken der deutschen Bevölkerung ans Licht brachte: So schätzten 61 Prozent der Befragten das gesundheitliche Risiko der E-Zigarette genauso hoch oder viel höher im Vergleich zur Tabak- zigarette ein.
Tatsächlich sieht es aber ganz anders aus. So bestätigten die Referenten der Konferenz, dass E-Zigaretten bis zu 95 Prozent weniger schädlich sind als gerauchter Tabak und wesentlich zur Raucherentwöhnung beitragen können. Es wurde zudem erklärt, dass E-Zigaretten beim Rauchstopp deutlich mehr Raucher erreichen würden als andere Optionen. Hinzu käme, dass die Wahrnehmung und das tatsächliche Risiko bei E-Ziga-
retten weit auseinandergingen. Um diesen Fehlwahrnehmungen ent- gegenzuwirken, drängen die Wissen- schaftler und Ärzte mit ihrem Positi- onspapier gemeinsam darauf, in Deutschland entsprechende Aufklä- rungsprogramme anzustoßen.
Keine Gefahr für Konsumenten
Das BfR bestätigte zudem, dass Liquids für elektronische Zigaretten in Deutschland kein gesundheits- gefährdendes Vitamin-E-Acetat ent- halten. Jan Mücke, Hauptgeschäfts- führer des Bundesverbands der Tabakwirtschaft und neuartiger Er- zeugnisse (BVTE), dem deutschen Dachverband der Branche, erklärte dazu: „Wir begrüßen die Klarstellung des BfR, dass durch rechtskonforme E-Liquids in Deutschland keine Ge- fahr für die Konsumenten von Vita- min-E-Acetat ausgeht. Behörden, In- dustrie und Handel sind nun gemein- sam gefordert, das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in diese risikoärmeren Produkte zu stärken.“ Auch das Deutsche Krebs- forschungszentrum ist der Auf-
fassung, dass nach aktueller Studien- lage E-Zigaretten „deutlich weniger schädlich als herkömmliche Zigaret- ten“ seien.
Die grassierenden Fehlvorstellungen über die E-Zigarette spiegeln sich ebenfalls in den am 2. Juli 2020 vom Bundestag verabschiedeten Werbe- verboten für diese Produktkategorie wider. Die weitgehende Beschrän- kung der kommerziellen Kommuni- kation für E-Zigaretten sendet nach Auffassung des BVTE ein fatales Sig- nal gerade auch an Raucherinnen und Raucher, die an einer risiko- ärmeren Alternative zum Tabak- konsum interessiert sind. „Die zu- sätzlichen Werbeverbote für E-Ziga- retten konterkarieren deren gesund- heitspolitisches Potenzial zur Scha- densminimierung und müssen zeit- nah auf den Prüfstand gestellt wer- den“, so BVTE-Hauptgeschäftsführer Jan Mücke: „Die Hersteller müssen potenzielle, erwachsene Konsumen- ten auch künftig über die Eigen- schaften und Vorteile ihrer E-Ziga- retten informieren und aufklären können.“ // red
   























































































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